Wenn die Wildnis ruft
Haines Road in Richtung Alaska
Die Provinz im Norden Kanadas lockt mit unendlicher Weite und grandioser Natur. Es ist die Einsamkeit und Schönheit des Landes, der Ruf der Wildnis, er unser Ohr und Herz erreicht. Wer einmal den hohen Norden erkundet hat, den wird der Yukon immer wieder in seinen Bann ziehen.
Ausgangspunkt einer Reise durch den Yukon ist die Stadt Whitehorse. Von Deutschland aus fliegt Condor während der Saison direkt dorthin. Ansonsten kann man auch mit Air Canada über Vancouver nach Whitehorse fliegen.
Wer erstmals den hohen Norden besucht, findet nahezu überall die Empfehlung, die liegende Acht zu fahren. Das heißt, in Whitehorse zu starten, den Yukon zu durchqueren (der untere Kreis der Acht) und dann über den Top of the world Highway, bzw. den Alaska Highway, den oberen Kreis der Acht zu vervollständigen. Wir haben uns bei unseren ersten beiden Reisen in den Yukon in 2016 und 2017 nur bedingt daran gehalten. Warum? Wir ließen uns von der Weite des Yukon faszinieren und genossen hier die Natur und Einsamkeit. Gewiss, Alaska mit seinen Gletschern ist für den einen oder die andere landschaftlich spaktakulärer. Aber wenn man die Seele des Yukon spüren will, dann kann der Besuch Alaskas auch für einen anderen Zeitpunkt aufgespart werden. Wie auch immer man sich entscheiden mag, der Norden fasziniert auf diese oder eine andere Art und Weise.
Whitehorse
Die Stadt ist mit rund 30.000 Einwohnern aus unserer Sicht eher eine Stadt mittlerer Größe. Für den Yukon allerdings ist Whitehorse nicht nur die Hauptstadt sondern auch das Versorgungszentrum des Territoriums. Wir trafen unterwegs Kanadier, die aus dem rund 450km entfernten Faro zum Einkauf in die Hauptstadt fuhren. Und dennoch bleibt die Stadt am Yukon River überschaubar. Reger aber gelassener Straßenverkehr, bei dem die Fußgänger immer Vorfahrt haben, herrscht in der Innenstadt. Die Häuser sind oftmals noch mit bunten Fassaden verziert und erinnern an die Zeit des wilden Westens. Einkaufszentren und Baumärkte liegen im nördlichen Teil der Stadt, der Flughafen im Westen. Südlich der Stadt landen und starten die Wasserflugzeuge und der Yukon River drängt sich durch den engen Miles Canyon.
Die Stadt kann man problemlos zu Fuß erkunden. Selbst bis zur Verleihstation von Fraserway sind es nur wenige Kilometer. Und ein Weg führt am Yukon entlang bis in die Stadt.
Kaum hat man die Stadt Richtung Süden oder Norden verlassen, wird es nach wenigen Kilometern ruhiger. Diese Ruhe begleitet einem während der gesamten Reise durch den Yukon.
Die erste Nacht vor einer Wohnmobilübernahme, übernachten man i.d.R. in einem der innerstädtischen Hotels. Wir fanden bei einer Reise ein Bad and Breakfast im Süden der Stadt. Wunderschön gelegen und ausgestattet. Und Fraserway holte uns auch dort ab.
Die Übernahme des Wohmobils am nächsten Morgen verläuft problemlos. Wir hatten vorab mit der Station in Whitehorse per Email kommuniziert und die Abholzeit vereinbart. Was die Mitarbeitenden der Verleihstation freut, sind mitgebrachte Gummibärchen, Haribo und Lakritze. Kleinigkeiten, die das Miteinander angenehmer machen.
Bei der Wohmobilanmietung standen wir natürlich auch vor der Frage welche Art Fahrzeug es sein solle? Wir entschieden uns für den Truck Camper, obwohl die Straßen im Yukon auch problemlos mit einem Wohnmobil befahren werden könnten. Es gibt nicht all zu viele Gelegenheiten, um z.B. wie in British Columbia etwas abseits der Straßen unterwegs zu sein. Dennoch ist der Truck Camper für uns das Fahrzeug der Wahl. Er lässt sich wie ein PKW fahren und im Falle eines Falles ist seine Bodenfreiheit von Vorteil.
ACHTUNG: In der Vermietstation von Fraserway gibt es ein Regal mit den Dingen, die Gäste dort hinterlassen haben und andere Wohnmobilreisende mitnehmen können. Ein toller Service.
Neben dem Walmart gibt es den Canadian Tire Markt. Hier kann man die Fishing License erwerben oder Campingausrüstung einkaufen.
Miles Canyon
Südlich der Stadt durchströmt der Yukon River den aus Lavagestein geformten Miles Canyon. Wagemutige und erfahrene Kanuten durchpaddeln ihn. Vom Parkplatz aus führt ein Weg hinunter zum Fluss und über die Holzbrücke erreicht man ein Wegenetz, das durchwandert werden kann und immer am Fluss entlang führt.
Unsere Reiseroute
In den beiden Jahren unserer Yukonreise konzentrierten wir uns auf diesen. Wir besuchten zwar auch Haines in Alaska, in erster Linie der Bären wegen und passierten nach dem Top of the world Highway auch Chicken und Tetlin, ebenfalls in Alaska. Aber ansonsten verbrachten wir unsere drei Wochen im Yukon. Und es hätte noch mehr Zeit sein können. Wir fuhren, bzw. besuchten, folgende Stationen: Whithorse+Atlin+South Canol Road+Boya Lake+Watson Lake+Robert Campbell Highway+Mayo+Keno+Dawson City+Dempster Highway+Inuvik+Chicken+Tetlin+Kluane Lake+Dezadeash Lake+Haines+Skakway+Carcross+Aishihik Lake+Lake Laberge.
Und noch etwas. Wir campten i.d.R. auf den Government Campgrounds. Diese sind mit Tisch, zwei Bänken und Feuerstelle sowie Toilettenhäuschen ausgestattet. Der Preis pro Übernachtung betrug 12 CAD, inkl. Feuerholz.
Für die Orte und die Umgebung finden Sie unter den jeweiligen einzelnen Seiten die entsprechenden Bilder und Erläuterungen.
Atlin
South Canol Road
Watson Lake
Wer den langen Weg von Whitehorse nach Watson Lake gefahren ist und noch Zeit mitbringt, kann vor Watson Lake zum Hwy 37 nach Süden abbiegen. Nach 100 km auf dem Dease Lake Highway, der später zum Stewart-Cassiar wird, erreicht man den Boya Lake Provincial Park. Die Stellplätze liegen am See und eine kleine Wanderung führt um das Südende des Sees hin zu Biberburgen. Es können auch Kanus ausgeliehen werden, so dass man den See und seine Inseln auch mit dem Boot erkunden kann.
Robert Campbell Highway
Der Robert Campbell Highway war für uns, neben der South Canol Road, der schönste Highway im Yukon. Er führt rund 350 km als gravel road durch die Natur des Landes. Nur selten begegneten uns Fahrzeuge.
Und das Besondere für uns bei der Reise war, dass wir am Frances Lake Campground Nordlichter beobachten konnten. Jedesmal ist das ein sehr eindrucksvolles und emotionales Erlebnis.