Reisen
/

Abseits der Hauptstraßen

 

WIE plane ich die Reise ABSEITS ausgetretener PFADE?

Für die Planung einer Reise durch die Cariboo Chilcotin Coast Region gibt es einige Tipps, die zum Gelingen beitragen und wirkliche Reiseerlebnisse ermöglichen können.

DIE EIGENEN ERWARTUNGEN KLÄREN

Anders, als bei einer Rundreise durch den Westen Canadas, bei denen die Stationen mit Vancouver, dem Okanagan Valley, dem Wells Gray Provincial Park und den Nationalparks der Rocky Mountains quasi zum Standard gehören, erschließt sich der Zauber der Cariboo Chilcotin Coast Region vor allem dann, wenn man in sie eintaucht. Das heißt, sie sollten vorab in sich hinein zu hören, um zu wissen, welche Erwartungen an den Urlaub erfüllt sein müssen, damit er schön und erlebnisreich war.

Mit dem Kanu mehrere Tage auf einer landschaftlich wunderschönen Route unterwegs sein, sich mit anderen Kanuten*innen abends am Campground treffen oder eher mit weniger Menschen in der Wildnis unterwegs sein?

Reiterferien wäre für Sie ein Erlebnis? Auf einer Ranch leben wie Cowboys oder Cowgirls?


Oder vielleicht mit dem Wohnmobil zu einsamen, schön gelegenen Campgrounds fahren, ohne Vorreservierung, am Lagerfeuer sitzen und den Loons zuhören?

Wandern durch alpine Landschaften, vielleicht sogar einmal mit Ihren Kindern in die Berge wandern und im Zelt übernachten?


Und natürlich ein wenig Geschichte des Landes erleben, den Hauch von Abenteuer der Zeit des Goldrausches spüren oder entdecken, wie die First Nation Westen Canadas lebten?

Aber vor allem eines wollen Sie sehen, nämlich Bären?









Dann planen Sie das, stöbern Sie im Netz und finden Sie die Orte und Aktivitäten die Sie ansprechen. Ein für uns wirklich unersetzliches Hilfsmittel dazu waren bisher keine Apps, sondern "old school" ein Straßenatlas der Region, das Backroad Mapbook Cariboo Chilcotin Coast. Die Webseite der Tourismusorganisation in Williams Lake: www.landwithoutlimits.com, bietet ebenfalls eine ganze Bandbreite von Informationen über die Region, auch in deutscher Sprache.

SICH ZEIT NEHMEN

Die Vorbereitung der Reise ist Teil des Urlaubs. Eine gute Planung hilft Ihnen die Kleinode der Region zu entdecken und sie für sich zu erschließen. Sie werden den Highway verlassen und in das Hinterland eintauchen. Von A nach B braucht es Zeit, oftmals mehr, als Google maps ihnen für die geplanten Kilometer angiebt. Und noch etwas, die Natur hat ihren eigenen Zeitplan.

Machen wir es konkret. Wir standen mit unserem Wohnmobil am Fisheries Pool Campground im Tweedsmuir Provincial Park South. Wir warteten auf Bären, die erfahrungsgemäß den Platz zum Fluss hinunter überqueren als ein großes Wohnmobil auf den Parkplatz fährt. Heraus steigt ein Mann mit Cowboyhut und seiner Familie. "Wo sind die Bären?" ruft er schon von weitem. Er wirft schnell einen Blick auf den Fluss, wartet kurz und kehrt dann mit seiner Familie zurück zum Wohnmobil. Das hat keine fünf Minuten gedauert. Der Bär kam, aber drei Stunden später.

DAS RISIKO EINSCHÄTZEN

Die Region ist deutlich weniger von Touristen*innen besucht als z.B. die Rocky Mountains oder der Wells Gray Provinical Park. Von daher trifft man z.B. bei Wanderungen in der Wildnis oder Ausflügen zu landschaftlichen Highlights, wie z.B. Wasserfällen, weniger oder manchmal sogar gar keine Menschen. Das heißt, man ist alleine unterwegs und auf sich alleine gestellt. Das ist i.d.R. gar kein Problem, man muss sich dessen nur bewusst sein und damit umgehen. Heißt, sich entsprechend vorbereiten und sich zu verhalten wissen. Es empfiehlt sich z.B. auch den Nachbar*innen auf dem Campground oder den Besitzer*innen der Unterkunft zu sagen, wohin man wandert oder einen Ausflug plant. Somit können diese, sich im Fall der Fälle auf die Suche begeben. 

UND DIE BÄREN?

Ja, die Bären sind natürlich da, wie überall in BC. Bei Wanderungen sind wir daher immer laut, singen, pfeifen, rufen und machen so auf uns aufmerksam. Bei einer Übernachtung im Zelt kochen wir weit entfernt vom Zelt, wechseln vor dem Schlafen gehen die Kleidung und nehmen nichts mit ins Zelt was Bären anziehen könnte. Kein Kaugummi, kein Snickers, keine Zahncreme...

Natürlich haben uns Geräuche in der Nacht gehört, aber das waren Eichhörchen oder andere kleine Tiere-frei nach dem Buchtitel: Bei Nacht sind alle Tiere Bären.

Was wir immer dabei und griffbereit haben ist Bärenspray. Aber auch das kam bisher, Gott sei Dank, nie zum Einsatz.