Reisetipps - Der Westen Kanadas ruft
Der Westen Kanadas soll es sein – keine Frage!
Aber wohin genau?
Wie lange in die Rocky Mountains?
Und stimmt es wirklich, dass man dort ohne Campground-Reservierung kaum eine Chance hat?
Lohnt sich das Okanagan Valley?
Oder lieber noch Vancouver Island – und wenn ja, Tofino oder doch ein anderer Ort?
Fragen über Fragen. Und das ist gut so.
Denn die Reiseplanung kann unglaublich viel Spaß machen – wenn man sich Zeit nimmt, träumt, vergleicht und eigene Vorstellungen entwickelt.
Was wirklich zählt
Verlassen Sie sich dabei nicht nur auf Reiseführer oder Tipps anderer.
Entscheidend ist nicht, was hundert andere Reisende als schön empfunden haben. Entscheidend ist, was Sie selbst von Ihrer Reise erwarten:
Was Sie erleben, sehen und fühlen möchten.
Dazu gehört, kurz innezuhalten –
und in sich hineinzuhören, welches Kanada Sie entdecken wollen.
Beste Reisezeit für Kanada
Den Westen Kanadas kann man das ganze Jahr über bereisen. Für den Sommerurlaub eignet sich die Zeit von Mai bis Mitte Oktober.
Mai und Juni - Vorsaison.
Die Natur erwacht, alles ist grün und frisch.
Die Tiere - und leider auch die Mücken - sind wieder aktiv.
Campgrounds sind noch nicht überfüllt, das Licht perfekt für Fotos.
Juli und August - Hochsaison
Jetzt ist Ferienzeit. Viele sind Unterwegs, Campgrounds gut besucht.
In manchen Regionen kann es zu Waldbränden kommen - das lässt sich nicht planen.
Dafür die die Tage lang, warm und voller Energie.
September & Oktober - unsere Lieblingszeit
Nach dem kanadischen Labour Day (erster Montag im September) wird es ruhiger. Die Lachse wandern, und mit ihnen kommen die Bären.
Die Berge tragen ersten Schnee, das Licht ist klar, die Farben intensiv.
Und: kaum noch Mücken!
Im Gebirge kann es schon kühl werden, aber das Wetter ist oft stabiler als im Sommer.
Wie lange sollte eine Reise dauern?
Für ein gutes Verhältnis zwischen Flugzeit, Kosten und Erlebnis empfehlen wir etwa drei Wochen.
Das reicht für eine Rundreise zwischen Calgary und Vancouver oder für einen intensiven Aufenthalt auf Vancouver Island.
Kürzere Reisen (z. B. 14 Tage) sind möglich, erfordern aber etwas präzisere Planung und Fokus auf eine Region.
Wie reisen? Wohnmobil oder PKW mit Unterkünften?
Westkanada ist Camperland.
British Columbia und Alberta lassen sich wunderbar mit dem Wohnmobil bereisen:
Es gibt eine hervorragende Infrastruktur, hunderte Campgrounds – und das Gefühl, ganz nah an der Natur zu sein, ist unvergleichlich.
Ein typischer Tag im Camper
Nach dem Frühstück geht’s los:
Anhalten, wo es schön ist – wandern, Kanu fahren, fotografieren, draußen sein. Am späten Nachmittag beginnt die Campground-Suche.
Ich mache das ganz oldschool, mit meinen Backroad Mapbooks oder per Internet natürlich, auch wenn wir uns oft schon vorab Favoriten heraussuchen.
Der Vorteil:
Wenn das Wetter nicht passt oder uns eine Gegend nicht gefällt, fahren wir einfach weiter – unser Zuhause reist mit.
Abends gibt’s Lagerfeuer und meist wird gegrillt.
Wir sitzen bis in die Nacht, schauen in die Flammen und an den Himmel voller Sterne.
Nach dem Essen bleibt der Camper stehen – wir genießen einfach das Draußen-Sein.
Oft bleiben wir zwei oder drei Nächte an einem Ort. Tägliches Weiterfahren kann stressig werden – darum planen wir lieber Fahrtage ein und legen maximal 250–300 Kilometer zurück.
Mehr braucht man nicht – man hält oft an, macht Fotos, Picknick, lässt Kanada auf sich wirken.
Und was ist mit dem Auto?
Ein Mietwagen mit Motels oder Lodges kann ebenfalls großartig sein – flexibler, bequemer und oft günstiger, besonders bei kürzeren Reisen. Und man schläft in einem richtigen Bett und kann ausgiebig duschen.
Und wenn man noch einmal mit dem PKW rausfahren will, um Bilder zu machen oder sich Dinge anzuschauen, geht das flexibler als mit dem Wohnmobil.
Selber planen oder buchen lassen
Wer gerne Reiseführer liest, in Foren stöbert und Spaß am Recherchieren hat,
kann seine Reise in den Westen Kanadas natürlich selbst planen.
Für viele ist diese Vorbereitung schon Teil des Urlaubsgefühls.
Aber:
Wer Orte abseits der bekannten Routen entdecken möchte,
Campgrounds oder Lodges sucht, die in keinem Reiseführer stehen,
oder einfach keine Zeit für die Planung hat – der ist bei Reiseveranstaltern mit Kanada-Erfahrung gut aufgehoben.
Warum ein Kanada Spezialist Sinn machen kann
Diese Veranstalter kennen das Land aus eigener Erfahrung. Sie wissen, wo man Bären sehen kann, welche Straßen sich lohnen
und wo man abends am schönsten am Lagerfeuer sitzt.
Ihr Wissen kann entscheidend zum Gelingen einer Reise beitragen. Darum sollte bei der Buchung nicht nur der Preis,
sondern vor allem die Qualität der Beratung zählen.
Wann buchen? - Der frühe Vogel fliegt günstiger...
Gerade wer mit dem Wohnmobil reist, sollte frühzeitig buchen. Viele Anbieter veröffentlichen ihre Angebote schon im April oder Mai für das Folgejahr, andere im Sommer. Dann lohnt sich das besonders:
Frühbucherrabatte senken den Mietpreis deutlich.
Bei PKW-Reisen ist der Zeitdruck etwas geringer – aber auch hier gilt: Je früher, desto besser.
So bleiben Wunschunterkünfte verfügbar, und manche Lodges oder Ranches gewähren ebenfalls Frühbuchervorteile.
Bei einer PKW-Reise mit Unterkünften hängt der Preis stark davon ab, wo Sie übernachten möchten:
Motels oder Hotels sind meist günstiger,
- Lodges, Ranches oder B&Bs in der Natur oft teurer, aber mit besonderem Charme.
Und nicht vergessen:
Verpflegungskosten summieren sich schnell, vor allem, wenn Sie regelmäßig auswärts essen.
Selbstverpflegung spart Geld – und oft auch Zeit.
Was kommt an Kosten auf mich zu?
Seit 2009 reisen wir jedes Jahr in den Westen Kanadas oder in den Yukon. Für drei Wochen mit dem Wohnmobil im September, inklusive Aktivitäten und komfortabler Lebensweise, liegen unsere Gesamtkosten bei etwa 7.000–8.000 € für zwei Personen.
Das ist natürlich nur ein Orientierungswert – je nach Reisestil geht es günstiger oder teurer.
Wir bevorzugen einfache Campgrounds in Provincial Parks oder Recreation Sites, oft ohne Strom und Service, dafür mitten in der Natur und manche sogar kostenlos.
Die Reiseroute - oder den Lake Louise muss man unbedingt gesehen haben...
Es gibt eigentlich keine Standardroute durch British Columbia und Alberta. Es gibt nur Routen, die von Vielen gefahren werden –
weil sie in Reiseführern stehen, weil Reiseveranstalter sie anbieten oder weil sie in Foren und Blogs als „das musst du sehen“ beschrieben werden.
Und so kommt es, dass auf die Frage „Was muss man in den Rockies gesehen haben?“ fast immer die gleiche Antwort fällt: Lake Louise.
Kein Wunder also, dass sich dort Touristenmassen drängen, Kameras klicken und Busse anrollen – während ein paar Kilometer weiter vielleicht absolute Stille herrscht.
Wenn Sie dieselbe Frage nach Vancouver Island stellen, wird die Antwort meist Tofino lauten. Auch dort: wunderschön – aber nicht Ihr Kanada, wenn Sie eigentlich Ruhe, Weite und Natur suchen. Denn die entscheidende Frage lautet nicht:
„Was muss man gesehen haben?“
sondern vielmehr:
„Wann ist meine Reise zu meinem Traumurlaub geworden?“
Und genau diese Antwort sollte Ihre Reiseroute bestimmen.
Eckpunkte für die Routenplanung
- Nehmen Sie sich Zeit - In Kanada ist oftmals der Weg das Ziel.
- 250-300 Kilometer sind realistisch mit dem Wohnmobil. Mit dem PKW auch mehr.
- Mehrere Nächte pro Ort einplanen, statt täglich weiterfahren.
- Nicht an den Highlights übernachten sondern zu ihnen fahren - der Weg dorthin ist oft das schönste Stück.
- Abseits der Hauptstraßen wird es ruhiger aber nicht weniger spektakulär.
- Campgrounds vorreservieren? In der Hochsaison und an Feiertagen: ja. Wer flexibel ist und außerhalb der Hauptsaison unterwegs, findet auch spontan schöne Plätze.
WENIGER IST MEHR! Planen Sie lieber weniger Stationen, um mehr zu erleben.